Akquisition

Eine Akquisition (lat. acquirere für erwerben) bezeichnet den Kauf eines Unternehmens oder eines Teils davon durch ein anderes Unternehmen oder einen Investor. Aus dem lateinischen Begriff leitet sich auch das Wort Akquise ab, womit in der Regel alle Maßnahmen zur Kundengewinnung bezeichnet werden. Der Begriff Akquisition taucht manchmal auch in der Personal- oder Produktbeschaffung auf. In diesem Artikel geht es um die Akquisition als Unternehmenskauf. In diesem Prozess gibt es verschiedene beteiligte Akteure mit unterschiedlichen Rollen:

• Investor: Der Käufer, der ein Unternehmen aus strategischen oder finanziellen Gründen erwirbt. Dies kann ein Unternehmen sein, das seine Marktposition stärken will, oder ein Investor, der nach einer Wertsteigerung sucht.
• Target (Zielunternehmen): Das Unternehmen, das gekauft wird. Es kann sich um das gesamte Unternehmen oder nur um einen Teil, wie eine Abteilung, handeln.
• Berater und Anwälte: Sowohl Käufer als auch Verkäufer werden oft von Finanz- und Rechtsberatern unterstützt, um die Transaktion erfolgreich abzuwickeln.
• Aktionäre und Stakeholder: Besonders bei börsennotierten Unternehmen sind die Aktionäre wichtig, da sie einem Verkauf zustimmen müssen.

Der Unterschied zwischen Akquisition und Merger

Anders als bei einem Merger handelt es sich bei einer Unternehmens-Akquisition jedoch nicht um einen gleichberechtigten Zusammenschluss. Bei einem Merger, auch Fusion genannt, verschmelzen zwei Unternehmen zu einem neuen Unternehmen und arbeiten gleichberechtigt zusammen. Bei der Akquisition hingegen übernimmt in der Regel ein Unternehmen das andere vollständig. Wenn das Management des Zielunternehmens mit der Akquisition nicht einverstanden ist, spricht man von einer feindlichen Übernahme.

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Gründe für eine Akquisition

Unternehmen tätigen Akquisitionen aus verschiedenen Gründen:

• Strategische Gründe: Unternehmen erwerben andere, um ihre Marktposition zu stärken, etwa durch die Übernahme eines Konkurrenten.
  Beispiel: Facebook kaufte Instagram, um seine Position im Social-Media-Bereich auszubauen und jüngere Nutzer zu gewinnen.
   
• Finanzielle Gründe: Akquisitionen bieten die Möglichkeit, Kosten zu senken (Synergieeffekte) oder die Rentabilität zu steigern.
  Beispiel: durch die gemeinsame Nutzung von Produktions- oder Vertriebskanälen können Kosten gespart werden.
   
• Diversifikation: Ein Unternehmen kann eine Akquisition durchführen, um seine Produktpalette zu erweitern und das Risiko durch eine breitere Geschäftsaufstellung zu reduzieren.
  Beispiel: wenn ein Lebensmittelhersteller eine Getränkemarke kauft, um sein Sortiment zu erweitern und in den Getränke-Markt einzutreten.
   
• Zugang zu Know-how und Innovation: Durch den Kauf eines innovativen Unternehmens kann der Käufer Zugang zu neuen Technologien, Patenten oder Fachwissen erhalten.
  Beispiel: Google übernahm DeepMind, um sich im Bereich künstlicher Intelligenz zu verstärken und Technologien für zukünftige Anwendungen zu sichern.

Arten von Akquisitionen

Akquisitionen finden in allen möglichen Branchen statt. Je nach der Beziehung zwischen Käufer und Zielunternehmen unterscheidet man verschiedene Akquisitionstypen:

• Horizontale Akquisition: Hier kauft ein Unternehmen einen Konkurrenten, der in derselben Branche tätig ist, um Marktanteile zu gewinnen und die Konkurrenz zu verringern.
  Beispiel: Disney übernahm Pixar, um die eigene Marktposition im Bereich der Animationsfilme zu stärken.
   
• Vertikale Akquisition: In diesem Fall erwirbt ein Unternehmen einen Zulieferer oder Abnehmer im selben Markt, um mehr Kontrolle über die Lieferkette zu gewinnen und Abhängigkeiten zu verringern.
  Beispiel: Ein Automobilhersteller kauft einen Zulieferer für Autoteile.
   
• Konglomerate Akquisition: Hier wird ein Unternehmen aus einer komplett anderen Branche übernommen, um das Produktportfolio zu erweitern.
  Beispiel: Ein Hersteller von Elektronikartikeln kauft einen Lebensmittelhersteller.

Ablauf

Der Prozess einer Akquisition läuft in mehreren Schritten ab:

1. Strategische Planung: Zuerst wird analysiert, welche Unternehmen sich als Ziel für eine Übernahme eignen und ob die Akquisition zur strategischen Ausrichtung des Käufers passt.
2. Evaluation: Danach wird das potenzielle Zielunternehmen detailliert geprüft (auch Due Diligence genannt). Dabei werden finanzielle, rechtliche und operative Risiken untersucht.
3. Verhandlungen: Auf Basis der Prüfungsergebnisse beginnen die Verhandlungen über den Kaufpreis und die Vertragsbedingungen.
4. Vertragsschluss (Signing): Nach erfolgreicher Verhandlung wird der Kaufvertrag unterzeichnet.
5. Abschluss der Transaktion (Closing): Oft sind nach der Unterzeichnung noch behördliche Genehmigungen erforderlich, bevor die Transaktion endgültig abgeschlossen werden kann.

Herausforderungen

Akquisitionen bringen einige Herausforderungen mit sich, sowohl während des Prozesses als auch danach:

• Kulturelle Unterschiede: Verschiedene Unternehmenskulturen können nach einer Übernahme zu Spannungen führen, besonders bei internationalen Akquisitionen.
• Integrationsprobleme: Die Zusammenführung von Mitarbeitern, IT-Systemen und Unternehmensstrukturen kann komplex und kostenintensiv sein. Misslungene Integrationen sind oft der Grund für das Scheitern von Akquisitionen.
• Übernahme von Schulden: Der Käufer übernimmt häufig auch die Schulden des Zielunternehmens, was die Rentabilität der Akquisition beeinträchtigen kann, wenn diese falsch eingeschätzt wurden.
• Synergieeffekte: Viele Akquisitionen scheitern daran, dass die erwarteten Synergieeffekte nicht realisiert werden. Zum Beispiel, wenn versucht wird, Kosten einzusparen durch Personalabbau oder Umsatz zu steigern durch die Integration von Produkten des gekauften Unternehmens, werden oft die Unterschiede in der Unternehmenskultur oder die tatsächlichen Kosten der Integration unterschätzt.

Fazit

Akquisitionen sind ein bedeutendes Instrument für Unternehmen, um zu wachsen, ihre Marktstellung zu verbessern oder neue Geschäftsfelder zu erschließen. Der Prozess ist jedoch komplex und birgt Risiken. Eine sorgfältige Planung, realistische Einschätzung der Chancen und Risiken sowie eine effektive Integration sind entscheidend, um den Erfolg einer Akquisition langfristig zu sichern.

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