Ausgangssituation:
Ein mittelständisches Bauunternehmen ist in die Krise geraten.
Das Unternehmen wurde durch einen Fremdgeschäftsführer die letzten sechs Jahre geführt. Diese hat leider eine Reihe von Fehlentscheidungen getroffen, die dazu geführt haben, dass das Unternehmen jetzt dort steht, wo steht. Die Gesellschafter, die aus den Familienstämmen des Gründers bestanden, haben das Vertrauen in den Geschäftsführer verloren. Dieser wurde fristlos von seiner Funktion entbunden. Wir wurden angefragt, mit einem Sanierungsinterims-Manager die Funktion der Geschäftsführung durch den anstehenden Turnaround zu begleiten, bis die Funktion wieder neu besetzt sei.
Beratungsansatz:
Um diesen Turnaround erfolgreich durchzuführen war es wichtig, dass der Interims-Manager/Managerin über eine fundierte Branchenkenntnis und Fachkenntnis verfügt, gepaart mit Sanierungserfahrung. Wir haben den Gesellschaftern drei Kandidaten vorgestellt, wobei unser Favorit dann auch einstimmig genommen wurde, da dieser genau diese Kombination in sich gebündelt hatte.
Das Vorgehensmodell in einem Interims-Mandat ähnelt dem einer Restrukturierung sehr stark. Es bleibt oft sehr wenig Zeit für die Analyse der Ausgangssituation. Trotzdem haben wir uns 14 Tage Zeit genommen, die Ursachen der Krise klar zu identifizierenden und einen Sanierungsplan auszuarbeiten. Diesen haben wir den Gesellschaftern als Beschlussvorlage vorgelegt, mit der Bitte, darüber zu entscheiden. Die Empfehlung war aus der Familie zwei Vertreter zu benennen, die für unseren Interims-Manager ein Sprechpartner sein sollten. Damit sollte gewährleistet werden, dass eine enge Anbindung der Familie an die hohe Dynamik der Restrukturierung sichergestellt ist. Zusätzlich dazu wurde ein Kennzahlen-Cockpit implementiert, aus dem sich die Gesellschafter wochengenau über die Entwicklung der wesentlichen Kennzahlen aber auch der Maßnahmen und deren Fortschritt informieren konnten. Dieses Verfahren ist bei uns Standard, da wir insbesondere bei tiefgreifenden Veränderungen in einer Organisation im Rahmen einer Restrukturierung feststellen, dass die Gesellschafter sich abgehängt fühlen. Primär in dieser Phase braucht es eine Geschlossenheit zwischen Management und Gesellschaftern.
Zusätzlich zur Arbeit unseres Interims-Managers haben wir einen Customer Success Manager implementiert. Dieser hat die Aufgabe, einmal pro Monat den Fortschritt des Projekts aus neutraler Sicht zu bewerten, die Gesellschafter zu fragen, wie zufrieden sie mit der Arbeit des Interims-Managers sind und dabei gleichzeitig den Interims-Manager zu Caution beziehungsweise eigene blinde Flecken in der Tätigkeit eventuell aufzudecken.
Ergebnis:
Ursprünglich war die Tätigkeit des Interims-Managers auf sechs Monate festgelegt. Letztendlich waren wir über 15 Monate bei diesem Kunden im Einsatz. Die gute Arbeit des Interims-Managers hatte den Druck herausgenommen, sehr schnell einen neuen Geschäftsführer zu finden. Die Gesellschafter konnten somit in aller Ruhe und ohne Zeitdruck die ideale Nachbesetzung für diese Funktion sicherstellen. Nachdem die akute Krise innerhalb von sechs Monaten bewältigt war, war es auch einfacher bei der Suche nach einem Nachfolger, bei dem Profil weiger auf Krisenexpertise, sondern mehr nachhaltigen Aufbau und Wachstum Wert zulegen. Unser Interims-Manager hat in den letzten zwei Monaten seiner Tätigkeit die Übergabe an die neue Geschäftsführung sichergestellt und steht auch nachdem er das Unternehmen nun nicht mehr aktiv betreut den Gesellschaftern als Beirat zur Verfügung.