Ausgangssituation:
Eine große deutsche Versicherung ist dabei, die Vertriebsorganisation neu aufzustellen.
In den letzten Jahren hatte sich eine gewisse Sättigung eingestellt und die Ergebnisse lagen hinter den Erwartungen. Die angekündigten Veränderungen haben insbesondere in der Führungsmannschaft eine große Skepsis ausgelöst. Offensichtlich war die Akzeptanz der Veränderung noch nicht angekommen. Der Vertriebsvorstand hat daraufhin eine Führungskräftekonferenz mit dem erweiterten Management aufgesetzt. Ziel war es, einen Buy-In für den Change hinzubekommen. Wir wurden beauftragt im Rahmen dieser eintägigen Veranstaltung einen inspirierenden Vortrag zu halten, der Lust auf Veränderung auslöst.
Unser Beratungsansatz:
Im Rahmen eines Vorgesprächs haben wir mit dem Vertriebsvorstand und dem Change-Team die aktuelle Perspektive der Zielgruppe besprochen.
- Was denken, fühlen und nehmen die Teilnehmer gerade wahr?
- Mit welchen Erwartungen, aber auch mit welcher Skepsis kommen die Teilnehmenden zu dieser Konferenz?
- Wie genau sehen die Erwartungen unseres Auftraggebers aus?
Es zeigt sich, dass der Erfolg eines guten Keynote sehr stark davon abhängig ist, wie gut diese auf die Gefühlslage der teilnehmenden Menschen passt. Dies bedeutet jedoch nicht unbedingt, dass diese unreflektiert bedient werden sollte. In dem konkreten Fall kam heraus, dass die anwesenden Teilnehmer sich in diesem Veränderungsprozess eher wie Verlierer fühlten und eine gewisse Machtlosigkeit und Ohnmacht verspürten. Die Verantwortung für die Veränderung und auch die damit verbundenen Unzulänglichkeiten wurden eins zu eins auf den Vorstand projiziert. Dieser war und wurde zum Sinnbild dieser ungeliebten Veränderung. Eine eigene Mitverantwortung für die Gesamtsituation und auch eine Mitverantwortung in der Veränderung wurde kategorisch ausgeblendet. So wurde schnell klar, dass in diesem Kontext die Hauptbotschaft darin liegen sollte, den teilnehmenden Führungskräften ihre eigene Rolle, aber vor allem ihre Verantwortung für das Unternehmen, ihrer Organisation und sich selbst nicht wegdelegieren können, aufzuzeigen. Die Kernbotschaft war klar: "Fass dich an deiner eigenen Nase und schau, was dein Beitrag sein kann."
Nachdem die Themenstellung klar war, wurde noch festgelegt, wie provokativ die Rede sein soll. Soll sie eher leicht Gedankenanstöße geben? Oder soll sie einen tieferen Reflexionsprozess auslösen? Der Vertriebsvorstand war für ein stärkeres Aufrütteln. Um das Aufrütteln nach dem Vortrag gut aufzufangen haben wir vorgeschlagen noch eine Talkrunde im Anschluss daran zu begleiten, um die sich daraus ergebenden Gedanken aufzugreifen. Das Setup war somit ein circa 45-minütiger Vortrag mit anschließender einstündiger Talkrunde.
Ergebnis:
Unser Keynotespeaker konnte in seinem Vortrag sicherstellen, dass die beteiligten Konferenzteilnehmer zu Betroffenen der Veränderung wurden. Jeder hatte verstanden, dass sie selber Schlüsselerfolgsfaktor der Veränderung sind. Durch die Keynote wurde diese Veranstaltung zu dem echten Kick-off der Veränderung!