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Tiefeninterviews

Das Tiefeninterview ist eine Form der qualitativen Befragung. Dabei handelt es sich um ein relativ langes, intensives Gespräch zwischen Interviewer und Befragtem über vorgegebene Themen.

Ziel:

Bei Tiefeninterviews wird in die Tiefe gegangen, um Problemursachen zu verstehen. Das Ziel ist, unter die Oberfläche zu gelangen und verdeckte Gedanken und Emotionen zu verstehen. Das Tiefeninterview ist die gründlichste Erhebungsform, um vordergründig verdeckte Wirkungszusammenhänge deutlich sichtbar zu machen und zu interpretieren und damit auch z.B. Widerstände zu verstehen.

Ablauf und Inhalt:

Die Themengebiete der Interviews sind grob vorgegeben, ihre Reihenfolge ergibt sich erst im Verlauf des Gesprächs. Die Gesprächsführung ist beim Tiefeninterview sehr offen gehalten: auch scheinbare Abschweifungen können wichtige Hinweise geben, wie ein Thema wahrgenommen wird und in welchem Kontext es steht. Durch diese Offenheit wird gewährleistet, dass das Erleben und Verhalten der Befragten nicht von vorneherein durch vorgegebene Frage- und Antwortkategorien eingeengt oder beeinflusst wird. Nach der allgemeinen, ungestützten Exploration können jedoch auch konkrete Aspekte angesprochen werden.

Methodisch wird z.B. durch den Einsatz von Warum-Fragen versucht die Thematik zu vertiefen und zu konkretisieren. Auch das Erfragen weiterer Beispiele dient dazu, ein breiteres Bild zu gewinnen. Insgesamt gesehen wird der Interviewpartner zu einem ganzheitlichen „Storytelling“ angeregt um verfälschende Abstrahierungen zu vermeiden.

Wirkung:

Die Grundhaltung des Interviewers ist dabei geprägt von Akzeptanz, Authentizität und Empathie. Durch diese Grundhaltung, den großzügigen zeitlichen Rahmen (ca. zwei Stunden), die Orientierung am Befragten und die Alltagsnähe der Themen entwickelt sich ein Vertrauensverhältnis, welches auch das Ansprechen möglicher peinlicher oder tabuisierter Aspekte erlaubt. Damit werden auch vordergründige Rationalisierungen, sozial erwünschte oder banal-oberflächliche Antworten hinterfragt und vermieden.

Beispiel:

Eine mögliche Anwendung von Tiefeninterviews ist z.B. die Identifikation der Kernherausforderungen aus Sicht der Führungskräfte und Mitarbeiter

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