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Leadership versus Management

„Manager haben Untergebene – Leader haben Mitarbeiter, die ihnen folgen“ oder auf Englisch: “Leadership is doing the right thing and management is doing things right”.

Leadership- und/oder Management-Diskussion

In der Führungsdiskussion werden die beiden Begriffe "Leadership" und "Management" oft weitgehend synonym gebraucht, obwohl sie unterschiedliche Führungsrollen in einer Organisation bezeichnen zwischen denen es jedoch Schnittmengen gibt. Im Unternehmensalltag wird der Begriff Leadership zudem häufig weitgehend synonym mit dem Begriff Führung verwendet und zwar im Sinne von „Menschen einen Weg aufzeigen und sie zum Beschreiten dieses Wegs motivieren“.

Leider hat der Begriff „Führung“ oder genauer gesagt „Führer“ jedoch einen geschichtlichen Beigeschmack. Deshalb wird in der Managementdiskussion im deutschsprachigen Raum meist der Begriff „Leader“ verwendet.

Leader versus Manager und Vorgesetzter

Vom „Leader“, der seine Teammitglieder und sein Umfeld auch zum Beschreiten neuer Wege motiviert und sie hierbei inspiriert, wird in der Führungsdiskussion meist der „Manager“ abgegrenzt, der vorwiegend im Alltagsgeschäft dafür sorgt, dass die definierten Wege beschritten und die damit verbunden Aufgaben erfüllt werden, so dass letztlich die Ziele erreicht werden. Von diesen beiden „Führungstypen“, dem Leader und dem Manager, wird wiederum oft ein dritter Typ abgegrenzt, der zuweilen abfällig als „Edelsachbearbeiter“ bezeichnet und mit dem klassischen Vorgesetzten gleichgesetzt wird.

Er wird in der Regel wie folgt charakterisiert: Er war der beste Fachmann in seinem Bereich und wurde deshalb zur Führungskraft ernannt, schaffte aber den Rollenwechsel nur bedingt. Denn in seinem Innersten bleib er Fachkraft. Dem entspricht sein Führungsverhalten. Er sieht primär die Sachaufgaben, die im Alltag zu erfüllen sind, und nicht die übergeordneten Zusammenhänge. Folglich kann er seinen Mitarbeitern auch nicht den Sinn ihres Tuns vermitteln. Und weil er sich weiterhin als die beste Fachkraft begreift, erledigt er zumindest die komplexen Sachaufgaben weitgehend selbst.

Unternehmen brauchen Leader, Manager und Vorgesetzte

Übersehen wird bei dieser Typisierung meist, dass jedes Unternehmen letztlich alle drei Führungstypen braucht – zumindest verbergen sich hinter allen drei Typen Aufgaben, die in jeder Organisation zu erfüllen sind. Deshalb ist kontraproduktiv, die einzelnen Typen oder Führungsrollen mit einem Werturteil zu verknüpfen.

Jedes Unternehmen braucht Leader – also Personen, die für die Organisation eine Vision entwickeln, wohin die Reise gehen soll, und die (relevanten) Mitarbeiter für ihre Ideen entflammen. Sonst stagniert die Organisation. Neben diesen Motoren für ein (quantitatives und/oder qualitatives) Wachstum, braucht jedes Unternehmen aber auch Manager, die

  • aus den (Entwicklungs-)Ideen der Leader Projekte und Maßnahmenpläne ableiten und diese zum Erfolg führen und
  • im Betriebsalltag dafür sorgen, dass die richtigen Prioritäten gesetzt werden und die Organisation die zum Erreichen der Ziele erforderlichen Leistungen erbringt.


Jedes Unternehmen braucht jedoch auch die klassischen Vorgesetzten oder Fachexperten mit Führungsaufgaben, die sicherstellen, dass die für die Gesamtleistung des Unternehmens erforderlichen Teilleistungen zuverlässig und mit der gewünschten Qualität erbracht werden  – unter anderem, indem sie

  • ihre Mitarbeiter bei der Arbeit anleiten,
  • ihre Zusammenarbeit (soweit nötig) organisieren und strukturieren und
  • an Mitarbeiter, wenn sie die vereinbarten Normen nicht erfüllen, das klare Signal senden: So nicht.

Nur wenn ein Unternehmen über den richtigen Mix an Leadern, Managern und Fachexperte mit Führungsaufgaben verfügt, ist es langfristig erfolgreich.

Führungsfunktion: Mehrere Rollen – eine Person

Soweit die Theorie. Im Betriebsalltag lässt sich aber meist nicht so klar wie in Managementseminaren zwischen den drei Führungstypen „Leader“, „Manager“ und „Fachexperte mit Führungsaufgaben“ unterscheiden. Denn faktisch muss jede Führungskraft diese Typen oder Rollen in sich vereinen – wenn auch in einer abhängig von ihrer Position verschieden starken Ausprägung. Ist das nicht der Fall, ist das Scheitern der Führungskraft vorprogrammiert. 

Leadership-Training inkl. Management- & Führungs-Training

Dieses Bewusstsein, dass jede gute Führungskraft letztlich diese drei Führungstypen in sich vereint, vermittelt K&P den Teilnehmern in seinen Leadership- sowie Management-Seminaren und Trainings für Führungskräfte bzw. Führungsnachwuchskräften. Solche Seminare bzw. Trainings sind auch für gestandene Führungskräfte oft wichtig, weil auch sie in der von geringer Planbarkeit und rascher Veränderung geprägten VUCA-Welt ihr Führungsverständnis und -verhalten regelmäßig reflektieren und gegebenenfalls neu justieren müssen - und zwar inbesondere dann, wenn ihre Organisation vor weitreichenden Change- oder Transformationsproezessen steht, die außer der Strategie und Struktur des Unternehmens auch dessen Kultur tangieren. Dann müssen sie oft auch ihre Funktion in der Organisation (teilweise) neu definieren.

NEU: „New Leadership-Program“ von K&P  – Online-Weiterbildung für Führungskräfte

Seit 2021 bietet die Unternehmensberatung Kraus & Partner zudem eine offene, sechs-monatige, berufsbegleitende Online-Weiterbildung mit dem Titel „Next Leadership-Program“ an – für Führungskräfte aller Ebenen und Personen, die sich mit neuen, in der VUKA-Welt sowie im digitalen Zeitalter relevanten  Führungsansätzen auseinander setzen möchten. In diese Weiterbildung sind außer einer regelmäßigen kollegialen Beratung auch konkrete Projekt- und Transferaufgaben integriert. Nähere Infos finden Sie hier.

New bzw. Next Leadership Video: Mitarbeiter-Selbstorganisation erfordert neue Führung

- Interview mit Christoph Bauer, Lead-Trainer des K&P New Leadership Program

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