Impulsvortrag

In einem Impulsvortrag (oder -referat) legt der Redner bzw. Referent in einer recht kurzen Zeit (zum Beispiel 20 Minuten) prägnant die wichtigsten Daten und Fakten zu einem Thema bzw. einer zu beantwortenden Frage dar.

Hierauf aufbauend präsentiert er dann nicht selten einen Vorschlag für eine mögliche Lösung des „Problems“. Die präsentierten Daten und Informationen dienen dann wiederum als Diskussionsgrundlage in dem gemeinsamen Meinungsbildungs- und gegebenenfalls Entscheidungsprozess der Zuhörer.

Impulsvortrag im Business-Kontext

Impulsevorträge werden in Unternehmen oft gehalten, wenn diese vor wichtigen strategischen Entscheidungen stehen, und die Top-Entscheider sich darauf verständigen müssen, welche Entscheidung sinnvoll und realisierbar ist. Dann engagieren sie oft (externe) Experten als Impuls- und Ratgeber – unter anderem, weil sie dann häufig mit folgendem Problem kämpfen: Die Mitglieder des sogenannten Top-Teams haben aufgrund ihrer beruflichen Biografie einen unterschiedlichen Kenntnisstand zum Beispiel in Sachen Change Management. Zudem divergieren aufgrund ihrer unterschiedlichen Funktion in der Organisation ihre Einschätzungen darüber, inwieweit zum Beispiel eine Veränderung der Unternehmenskultur nötig ist, um die Unternehmensziele zu erreichen.

Entsprechend groß ist die Gefahr, dass sich die Entscheider in endlosen Diskussionen verhaken und sich nicht „committen“ können. Deshalb soll der Experte mit seinem sogenannten Impulsvortrag zum Thema dafür sorgen, dass alle am Entscheidungsprozess beteiligten Personen einen weitgehend identischen Wissensstand haben und dem Entscheidergremium so das Sich-entscheiden erleichtern.

Impulsvortrag zum Thema Strategieentwicklung und -umsetzung

Ähnlich verhält es sich, wenn das Top-Team bereits eine strategische Entscheidung getroffen hat. Dann stellen sich den Entscheidern Fragen wie:

  • Was gilt es bei deren Umsetzung zu beachten? Und:
  • Welche Tools sollten wir für die Strategieumsetzung nutzen?

Auch dann engagieren sie oft einen Experten als Impulsvortrag-Redner, der ihnen zunächst die Unterschiede zwischen den verschiedenen Umsetzungstools sowie deren Stärken und Schwächen erläutert und anschließend Wege aufzeigt, wie sie diese effektiv zur Strategieumsetzung nutzen können.

Impulsvortrag stimuliert Meinungsbildungs- und Entscheidungsprozess

Ein Impulsvortrag dauert in Regel ca. 20 bis maximal 45 Minuten. Unmittelbar danach versuchen die Mitglieder des Entscheidergremiums sich auf eine gemeinsame Entscheidung oder ein bestimmtes Vorgehen zu verständigen. Bei diesem Meinungsbildungs- und Entscheidungsprozess schlüpft der Berater, der soeben noch als Impulsvortrag-Redner fungierte, oft in die Rolle des Moderators, der den Prozess moderiert. Nicht selten verfolgt er ihn auch nur stillschweigend sozusagen als Gast – bleibt jedoch anwesend, um im Bedarfsfall noch offene Fragen beantworten zu können.

Impulsvortrag auf der Bereichsebene – zum Beispiel im Vertrieb

Solche Entscheider-Treffen finden nicht nur auf der Top-Ebene von Unternehmen, sondern auch in deren verschiedenen Bereichen und Sparten statt. So engagieren zum Beispiel Industrieunternehmen nicht selten einen Experten als Impulsvortrag-Redner, wenn sie ihre Vertriebsstrategie überdenken; denn dann stellen sich den Entscheidern oft Fragen wie:

  • Welche Bedeutung hat der Service für den Vertrieb? Oder:
  • Vor welchen neuen Herausforderungen steht der Vertrieb in der von rascher Veränderung und sinkender Planbarkeit geprägten VUKA-Welt?

Auch diesbezüglich haben die am Entscheidungsprozess beteiligten Personen oft nicht nur einen unterschiedlichen Kenntnisstand, sondern auch divergierende Erfahrungen und Meinungen. Deshalb engagieren Unternehmen auch für solche Meetings oft einen praxiserfahrenen Berater, der den Teilnehmern unter anderem die Zusammenhänge und Wechselwirkungen verdeutlicht.

Anforderungen an Impulsvortrag-Redner

An Impulsvortrag-Redner in Unternehmen werden andere Anforderungen gestellt als an Vortragsredner, die zum Beispiel bei (Kunden-)Events mit ihren Vorträgen im Idealfall die Zuhörer so begeistern sollen, dass diese ihnen im Idealfall anschließend laut johlend Standing Ovations geben.

Solche Entertainer-Qualitäten muss ein Impulsvortrag-Redner nicht haben. Er muss primär ein ausgewiesener, praxiserfahrener Experte sein. Dessen ungeachtet sollte er ein guter und erfahrener Redner sein. Er sollte zum Beispiel komplexe Sachverhalte so auf den Punkt bringen können, dass sie in einer recht kurzen Zeit vermittelbar sind. Außerdem sollte er sie so präsentieren können, dass die Zuhörer danach zum Beispiel die Vor- und Nachteile eines gewissen Vorgehens plastisch vor Augen haben. Zudem sollte er, sofern gewünscht, den Mut haben, eine klare Position zu beziehen, und den anwesenden Managern zum Beispiel einen eindeutigen Vorschlag für ein bestimmtes Vorgehen zu unterbreiten. Dieser dient den Managern dann nicht selten als Diskussionsgrundlage in ihrem weiteren Meinungsbildungs- und Entscheidungsprozess.

Persönliches Profil „guter“ Impulsvortrag-Redner

Aufgrund dieser Anforderungen blicken die meisten Personen, die Unternehmen regelmäßig als Impuls-Vortragsredner engagieren, bereits auf eine jahrzehntelange praktische Berufserfahrung zurück. Sie haben zudem in der Regel Erfahrung in einer exponierten Führungs- oder Managementfunktion in Unternehmen gesammelt. Ein entsprechend starkes Standing haben sie auch in kontroversen Diskussionen.

Eine weitere Anforderung müssen Impulsvortrag-Redner oft erfüllen: verhandlungssicher englisch sprechen, denn heute sind die meisten größeren Unternehmen weltweit aktiv. Deshalb sind bei ihren Entscheider-Meetings oft auch Personen anwesend, die der deutschen Sprache nicht oder nur sehr bedingt mächtig sind. Dann ist klar: Die Sprache bei dem Meeting, also auch beim Vortrag ist Englisch.

Impulsvorträge sind ein attraktives Business

Impulsvorträge in Unternehmen zu halten, ist für Berater ein lukratives und attraktives Geschäfte – weniger weil für die Top-Entscheider eines Unternehmens, wenn sie zum Beispiel vor einer wichtigen strategischen Entscheidung stehen, das Honorar des Input-Gebers eher zweitrangig ist. Entscheidend ist für sie: Er verfügt über die nötige Expertise und bringt den Meinungs- und Entscheidungsprozess voran.

Attraktiv ist das Halten von Impulsvorträgen für Berater primär deshalb, weil die Top-Entscheider in den Unternehmen die Person oder Organisation, die ihnen beim Treffen ihrer Entscheidung half, oft auch gerne als Unterstützer für deren Umsetzung engagieren. Deshalb sind Impulsvorträge nicht selten der Schlüssel zum Akquirieren größerer Projektaufträge – sofern der Vortragsredner überzeugte und über ein Beratungs- oder Trainingsunternehmen mit der nötigen Manpower verfügt.

Impulsvorträge z.B. zu den Themen Change, Agiltität, digitale Transformation

Die Senior-Consultants der Unternehmensberatung Dr. Kraus & Partner und insbesondere deren Inhaber Dr. Georg Kraus werden aufgrund ihre Change-Management-Expertise und Projekterfahrung von Unternehmen oft als Impulsvortrag-Redner engagiert, wenn diese ein größeres Changeprojekt planen – unabhängig davon, ob dieses zum Beispiel unter der Überschrift „die Agilität erhöhen“ oder „die digitale Transformation meistern“ oder „den Turnaround schaffen“ steht.

Video: Keynote bzw. Impulsvortrag Dr. Georg Kraus beim Forum Change Management

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