Der Begriff „Industrie 4.0“ bezeichnet den Prozess, den die industrielle Produktion im Zuge des digitalen Transformationsprozesses der Wirtschaft durchläuft und bei dem die industrielle Produktion mit der modernen Informations- und Kommunikationstechnologie verzahnt wird.
Der Begriff geht auf ein Forschungsprojekt der deutschen Bundesregierung zurück und wurde laut Wikipedia erstmals 2011 zur Hannover-Messe „in die Öffentlichkeit getragen“. Der Begriff steht auch im Titel des vom Arbeitskreis Industrie 4.0 im April 2013 der Bundesregierung vorgelegten Abschlussberichts des Projekts. Er lautet: „Umsetzungsempfehlungen für das Zukunftsprojekt Industrie 4.0“.
Der Begriff „Industrie 4.0“ soll zum Ausdruck bringen, dass die Wirtschaft – weltweit – vor einer industriellen Revolution steht. Die erste Revolution ging einher mit der Mechanisierung mit Wasser- und Dampfkraft und die zweite mit der Massenfertigung mittels Fließbändern und elektrischer Energie. Die dritte industrielle Revolution war der Einsatz von Elektronik und IT zur Automatisierung der Produktion.
Die vierte Revolution besteht nun darin, dass sich die industrielle Produktion mithilfe der modernen Informations- und Kommunikationstechnik zu einem intelligenten und digital vernetzten System entwickelt, das eine weitgehend selbstorganisierte Produktion ermöglicht. In der Industrie 4.0., so die Vision, kommunizieren und kooperieren die Menschen sowie Maschinen und Anlagen sowie die Logistik und Produkte direkt miteinander. Dadurch können nicht nur einzelne Produktionsschritte, sondern die gesamte Wertschöpfungskette optimiert werden.
Das Konzept der Industrie 4.0 beruht u.a. auf folgenden vier Prinzipien der Organisationsgestaltung.
Laut der Plattform 4.0 des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie hängen allein in Deutschland rund 15 Millionen Arbeitsplätze direkt und indirekt von der produzierenden Wirtschaft ab. Mit der Digitalisierung der Wirtschaft werden sich nicht nur die Wertschöpfungsprozesse verändern, es entstehen auch neue Geschäftsmodelle. Gerade kleineren und mittleren Unternehmen bieten, so das Ministerium, „intelligente, digitale Produktionsverfahren große Chancen“.
Doch je stärker sich die Wirtschaft digitalisiert und vernetzt, umso mehr Schnittstellen ergeben sich. Deshalb kann die vierte industrielle Revolution nur erfolgreich gestaltet werden, wenn alle relevanten Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft kooperieren.
Darüber hinaus ist die digitale Transformation der Wirtschaft jedoch eine unternehmerische Herausforderung für alle Unternehmen, die direkt oder indirekt (als Dienstleister) in die industrielle Produktion und Leistungserbringung involviert sind – unter anderem, weil die mit dem Begriff Industrie 4.0 beschriebenen Change-Prozesse branchenübergreifend und weltweit ablaufen und neben den Geschäftsmodellen der Unternehmen auch sämtliche Strukturen und Prozesse in ihnen infrage stellen.
Hierauf eine adäquate Antwort zu finden, ist für alle Unternehmen und Unternehmer schwer, u.a. weil der Prozess der digitalen Transformation der Wirtschaft ein fortlaufender ist. Deshalb gilt es, bei den Entscheidungen die Zukunft – die noch nicht Gegenwart ist – gedanklich vorwegzunehmen. Entsprechend viele Annahmen und Vermutungen fließen in die Entscheidungen ein.
Deshalb ist der damit verbundene Veränderungsprozess auch nur bedingt planbar. Entsprechend flexibel bzw. agil müssen die Unternehmen in ihm reagieren. Dies setzt in ihnen auch einen Kulturwandel auf allen Hierarchieebenen voraus. Ansonsten können die Unternehmen die aus dem digitalen Wandel der Wirtschaft und Gesellschaft resultierenden Herausforderungen nicht meistern. Diesen Change-Prozess gilt es gezielt zu planen und zu steuern.
Die Unternehmensberatung Kraus & Partner unterstützt Unternehmen dabei, den Change- bzw. Transformationsprozess in Richtung Industrie 4.0 zu planen und erfolgreich zu gestalten. Außerdem vermittelt sie in ihrem Transition Leadership-Programm ihren Führungskräften, sofern gewünscht, die Kompetenz, neben ihren Alltagsaufgaben ihre Bereiche in Richtung Zukunft zu führen und bei ihren Mitarbeitern die Einstellungs- und Verhaltensänderungen zu bewirken, die nötig sind, damit ihr Unternehmen seine (Entwicklungs-)Ziele erreicht.