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Ich-Botschaft

Ich-Botschaften bestehen aus drei Einheiten:

  • Verhalten (1)
  • Gefühlen (2) und
  • Wirkung (3)

Sie drücken wörtlich aus, was ich denke, fühle, meine und beschreiben meine Bedürfnisse/Ziele.

Merkmale einer Ich-Botschaft

In einer gut formulierten Ich-Botschaft wird das ausgelöste oder erwünschte Verhalten beschrieben, ohne es zu bewerten. Des Weiteren wird dem Empfänger vermittelt, welche Gefühle dieses Verhalten bei dem Sprecher ausgelöst hat und mögliche Folgen dieses Verhaltens werden aufgezeigt.

Ein Beispiel, wie eine Ich-Botschaft aussehen kann: „Sie haben das Paper nicht rechtzeitig eingereicht (1), das ärgert mich sehr (2), weil wir es als Grundlage für weitere Schritte verwenden wollten und nun nicht weiterarbeiten können (3).“

Ich-Botschaften senden: warum?

Verallgemeinerungen und Generalisierungen führen zu Blockaden in der Kommunikation. Sobald die Worte „man“ oder „wir“ verwendet werden, ist die Aussage verallgemeinert. Häufig werden solche Begriffe verwendet, um die eigene Meinung hinter dem Schutzschild der Allgemeinheit zu verbergen („Wir mögen es nicht, wenn im Büro zu laut telefoniert wird“).

Dies führt aber dazu, dass der Empfänger der Nachricht sich schnell angegriffen fühlt und die gesendete Botschaft völlig blockiert wird. Generalisierungen wie „immer“, „nie“, „wieder mal“, „üblicherweise“ gilt es in Ich-Botschaften ebenfalls zu vermeiden („Das wurde hier noch nie so gemacht“). Der Empfänger kann sich auch durch solche Generalisierungen schnell angegriffen und kritisiert fühlen und baut eine Blockade auf.

Ich-Botschaften versus Du-Botschaften

Gerade in schwierigen Situationen wird häufig auf Du-Botschaften zurückgegriffen, was einen Konflikt noch weiter vorantreibt. Du-Botschaften werden häufig als Vorwurf oder Ablehnung aufgefasst. Durch eine Du-Botschaft wird auf das Verhalten des Empfängers eingegangen und ihm mitgeteilt, was er wie machen soll („Sie sollten die Präsentation besser mit dem anderen Programm erstellen“). Somit stellt sich der Sprecher auf eine höhere Stufe als der Empfänger und bevormundet ihn, wird diesen aber mit seiner Botschaft nicht erreichen.

Ich-Botschaften: Wann senden?

Insbesondere in Feedbackgesprächen und Konfliktsituationen ist es wichtig, dass Verallgemeinerungen und Zuschreibungen vermieden werden. Hier ist es wichtig, eine Ich-Botschaft zu formulieren. So wird dem Empfänger vermittelt, dass der Sprecher auf derselben Ebene mit ihm steht. Zudem wird durch die Ich-Botschaft deutlich, dass der Sprecher ein Problem hat und nicht den Empfänger als das Problem darstellt, was ein wesentlicher Aspekt für eine Deeskalation ist.

Beispiele für Ich-Botschaften

Gute Anfänge für eine Ich-Botschaft sind z. B.:

  • „Es hat mich geärgert, dass…“
  • „Ich wünsche mir, dass…“
  • „Mir ist aufgefallen, dass…“
  • „Ich war enttäuscht, weil…“

 

 

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