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Aufwandsschätzung

Eine Aufwandschätzung ist eine dokumentierte und nachvollziehbare Benennung des Gesamtaufwandes für ein Projekt bzw. des Aufwandes für eine einzelne Aktivität (=Arbeitspaket) bezüglich Mitarbeiterkapazität und Kosten durch Einsatz von empirischen und / oder algorithmischen Methoden.
Das Ergebnis der Schätzung (Soll-Wert) weicht in der Regel vom tatsächlichen Ist-Wert ab, er kann darüber oder darunter liegen. Je früher die Projektphase, desto unschärfer ist der zu erbringende Leistungsumfang und desto niedriger ist die Schätzgenauigkeit. Diesen Aspekt machen sich beim Start von Projekten weder der Auftraggeber noch der Auftraggeber wirklich bewusst, er kehrt erst im Projektverlauf durch ständig notwendige Plananpassungen schmerzlich wieder ins Bewusstsein. Eine stabile Aufwandschätzung ist erst nach dem Feindesign möglich.

Es gibt zwei Gruppen von Schätzmethoden:

1. Methoden, die primär auf Erfahrungswerten basieren, die empirischen Methoden, z.B.:

- Expertenbefragung
- Einzelschätzung
- Zerlegungsmethode
- Schätzklausur
- Analogiemethode (Projektdatenbank)
- Drei-Punkt-Schätzung

2. Methoden, mit denen Schätzwerte berechnet werden, die algorithmischen Methoden, z.B.:

- Function Point
- COCOMO
- PRICE-Schätzmodell
- Verfahren ZKP (Zeit-Kosten-Planung)
- Prozentsatz-Methode

Auch wenn der Wunsch nachvollziehbar ist, Schätzwerte berechnen zu können, haben verschiedenen Untersuchungen gezeigt, dass die empirischen Methoden den algorithmischen an Genauigkeit sogar überlegen sind. Diese sind zudem weniger aufwendig, flexibel und schon in frühen Projektphasen einsetzbar.

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