Wandlungsprozess nach Lewin

Der Soziologe Kurt Lewin hat sich intensiv mit der Planung und Durchführung von Änderungsprozessen beschäftigt. Er geht in seinem Modell davon aus, dass es in jeder Organisation Kräfte gibt, die den Wandel vorantreiben („driving forces“) und solche, die den Wandel verhindern („restraining forces“).

Wandlungsprozess bzw. Changeprozess: "driving forces" verstärken 

Normalerweise sind diese Kräfte gleich groß – es entsteht ein Gleichgewicht. Um eine Veränderung herbeizuführen, muss man demnach die „driving forces“ verstärken und die „restraining forces“ verringern: Der Mitarbeiter ist bei Lewin also ein wichtiger Faktor im Veränderungsprozess!

Phasen im Wandlungsprozess bzw. Changeprozess

Ein erfolgreicher Wandlungsprozess hat nach Lewin drei Phasen:
Phase 1: „Auftauen“
In dieser Phase müssen die „driving forces“ verstärkt und die „restraining forces“ verringert werden, um das alte Gleichgewicht zu verlassen. Die Mitarbeiter müssen von der Notwendigkeit der Veränderungen überzeugt und die Widerstände gegen den Wandel aus dem Weg geschafft werden. Ziel: „Bereitschaft zum Wandel“ erzeugen.
Phase 2: „Verändern“
In der zweiten Phase werden die eigentlichen Veränderungen vorgenommen und die neuen Verhaltensweisen eingeübt. Unsicherheiten treten auf und die Mitarbeiter müssen für den Wandel zusätzliche Energie aufbringen - die Leistungskurve sinkt zunächst ab. Gegen Ende des erfolgreichen Veränderungsprozesses pendelt sie sich dann auf einem höheren Niveau ein.

Die 7 typischen Schritte im Wandlungsprozess bzw. Changeprozess

Der Prozess der Verhaltensänderung läuft dabei in sieben typischen Schritten:
  • Schock: „Das kann nicht wahr sein…“
  • Ablehnung: „Das stimmt nicht…“
  • Rationale Einsicht: „Vielleicht doch…“
  • Emotionale Akzeptanz: „Es stimmt eigentlich…“
  • Lernen: „Mal versuchen…“
  • Erkenntnis: „Es geht ja tatsächlich…“
  • Integration: „Es ist selbstverständlich…“
Phase 3: „Stabilisieren“
Ziel der dritten Phase ist es, die erreichten Veränderungen langfristig sicherzustellen: Die Mitarbeiter dürfen nicht nach einer Weile in die alten Strukturen und Verhaltensweisen „zurückfallen“. Um das zu erreichen, muss das Unternehmen den neuen Ist-Zustand regelmäßig überprüfen und gegebenenfalls weitere Maßnahmen ergreifen.

K&P-Berater-Video: Wandlungsprozess bzw. Changeprozess
 

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