Mittelständische Unternehmen

Nicht jedes mittelständische Unternehmen ist ein Klein- oder Mittelbetrieb. 

Ansonsten könnte sich zum Beispiel die Stihl Unternehmensgruppe, Waiblingen (D), des Ex-DIHK-Präsidenten Hans Peter Stihl nicht als mittelständisches Unternehmen bezeichnen. Denn sie beschäftigt mehr als 11 000 Mitarbeiter – weltweit.

Mittelständisch ist primär eine Struktur- und Kulturaussage

Das Beispiel zeigt: Wenn sich Unternehmen „mittelständisch“ nennen, liegt dies nicht immer an ihrer Mitarbeiterzahl. Meist wollen sie hiermit auf ihre spezielle Tradition, Kultur und Struktur verweisen. Anders ist es, wenn in Arbeitsmarktuntersuchungen von mittelständischen Unternehmen die Rede ist. Dann sind in der Regel Klein- und Mittelunternehmen (KMU) mit weniger als 500 Mitarbeitern gemeint.

Das Zuordnungskriterium „weniger als 500 Mitarbeiter“ lässt aber viele Fragen offen. Zum Beispiel: Inwieweit werden Teilzeitkräfte mitgerechnet? Und die Mitarbeiter im Ausland? Auch die Eigentumsverhältnisse berücksichtigt es nicht. Dabei agiert ein Familienunternehmen unter anderen Voraussetzungen als eine Konzern-Tochter – selbst wenn beide dieselbe Mitarbeiterzahl haben.

Mittelständische Unternehmen sind (meist) Eigentümer-geführt

Wenn es ums Personalmanagement geht, kommt man deshalb mit dem Begriff „Klein- und Mittelunternehmen“ nicht weit. Dasselbe gilt für den Begriff „mittelständisch“. Auch hier ist eine feinere Differenzierung nötig. Deshalb wird in der Wissenschaft meist ein mehrdimensionaler Mittelstandsbegriff gebraucht, der auch das Kriterium „Einheit von Leitung und Eigentum“ enthält. Hiervon spricht man, wenn die Eigentümer das Unternehmen führen. Dies ist auch bei vielen (weitgehend) in Familienbesitz sich befindenden Großunternehmen der Fall. Deshalb verstehen sie sich als „mittelständische Unternehmen“.

Mittelständische Unternehmen: Weitere Merkmale

Meist betrachten die „Eigentümerunternehmer“ ihr Unternehmen als ihre Lebensaufgabe. Eine entsprechend zentrale Rolle spielen sie in deren Organisation. Sie ist in der Regel durch

  • eine flache Hierarchie,
  • eine relativ niedrige Arbeitsteilung und geringe Delegation von Entscheidungsbefugnissen,
  • kurze Informations- und Entscheidungswege sowie
  • transparente Arbeitsabläufe

gekennzeichnet.

Aus der Einheit von Leitung und Eigentum erklären sich viele Vor- und Nachteile mittelständischer Unternehmen. Wegen der zentralen Stellung der Eigentümerunternehmer klagen ihre Mitarbeiter oft: „Der Alte sitzt wie eine Spinne im Netz“. Aus demselben Grund loben andere, dass es in ihrem Betrieb noch eine Leitung gebe, die sich nicht nur für das eigene Fortkommen interessiere.

Mittelständische Unternehmen: Personalarbeit

Dass mittelständische Unternehmen eine eigene Struktur und Kultur haben, belegen auch wissenschaftliche Untersuchungen. So arbeiten zum Beispiel weniger als ein Prozent ihrer Mitarbeiter hauptamtlich im Personalbereich. In Großunternehmen sind es viermal so viele. Nur 25 Prozent der Unternehmen mit bis zu 150 Mitarbeitern und nur 38 Prozent der Unternehmen mit 150 bis 500 Mitarbeitern haben einen hauptamtlichen Personalleiter; bei den Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern sind dies 72 Prozent.

Diese Zahlen belegen: Die Rahmenbedingungen für die Personalarbeit sind in großen mittelständischen Unternehmen andere als in mittleren oder gar kleinen Familienbetrieben. Deshalb bezeichnet die Europäische Union nur Privatunternehmen mit weniger als 500 Mitarbeitern als „mittelständisch“.

Kleinere mittelständische Unternehmen: Stärken und Schwächen

Diese Unternehmen haben folgende Stärken:

  • Sie sind seit jeher kundenorientiert. Als Nischenproduzenten sind sie es gewohnt, Service zu erbringen und  kleine Serien zu produzieren.
  • Sie waren nie vollständig „taylorisiert“. Die Arbeitsteilung und die Trennung von Hand- und Kopfarbeit waren in ihnen nie extrem ausgeprägt. Und:
  • Die Mitarbeiter sind es gewohnt, mit Kollegen und Vorgesetzten unmittelbar zu kommunizieren und flexibel auf neue Anforderungen zu reagieren.


Dem stehen einige Schwächen gegenüber:

  • Viele KMU sind nicht nur wenig „taylorisiert“, in ihnen fehlt eine systematische Organisation.
  • Sie haben eine geringe Kompetenz in den Bereichen Organisations- und Personalentwicklung.
  • Ihre Entwicklungsplanung erfolgt meist kurzfristig.
  • Die Weiterbildung/Personalentwicklung beschränkt sich häufig auf das Management.

Beratung mittelständische Unternehmen 

Dieser spezifischen Stärken und Schwächen des Mittelstands müssen sich Mittelstandsberater bewusst sein, damit sie passgenaue Problemlösungen für mittelständische Unternehmen entwickeln können. Dies ist bei der Managementberatung Kraus & Partner offensichtlich der Fall: Deshalb wurde ihr im Juni 2021 zum 10. Mal in Folge das Gütesiegel „Top Consultant Mittelstand“ verliehen.

Unterstützer und Begleiter des Mittelstands bei Transformationsprozessen

Hierzu trug auch bei, dass die Unternehmensberatung aufgrund ihres Anspruchs, mittelständische Unternehmen bei den in der VUKA-Welt erforderlichen Change- und Transformationsprozessen zu unterstützen und zu begleiten, ihre Kompetenz kontinuierlich weiter ausbaut; ebenso ihr Leistungsspektrum. So bietet K&P seit Anfang 2021 z.B. auch eine Online-Aus- und Weiterbildung zum New Work Pioneer an; außerdem ein New Leadership Program, in dem Führungskräften u.a. die neuen Skills vermittelt werden, die sie zum Führen von Personen und Bereichen im digitalen Zeitalter bzw. in der VUKA-Welt brauchen. Auch deshalb wurde K&P zum 10. Mal als Top Consultant Mittelstand ausgezeichnet.

K&P Mittelstandsberatung - Video "Unternehmensführung

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