Ausgangssituation:
Ein Automobilzulieferer mit circa 2000 Mitarbeitern.
Das Unternehmen stellt Textilwerkstoffe für Fahrzeuginnenräume her. Die Herstellung dieser Produkte ist sehr energieintensiv, da viel Wärme eingesetzt werden muss. Des Weiteren müssen die Produkte chemisch behandelt werden. Dies ist sehr umweltbelastend. Bei den Automobilherstellern entsteht immer mehr eine Selbstverpflichtung, nachhaltige Produkte in die Fahrzeuge einzubauen. Dies führt dazu, dass ich das Unternehmen sich mit der Frage beschäftigen muss, wie es in Zukunft wettbewerbsfähig bleibt, denn die aktuellen Produkte erfüllen diese Voraussetzungen nicht. Wir wurden beauftragt das Unternehmen durch eine Strategieentwicklung in Richtung Nachhaltigkeit zu begleiten.
Unser Beratungsansatz:
Selbstverständlich ist es möglich, das Thema Nachhaltigkeit ausschließlich auf das Thema Produktentwicklung zu reduzieren. Unsere Empfehlung ist es jedoch immer, das Thema höher aufzuhängen. Es geht darum, das Thema Nachhaltigkeit zu einem Teil des Unternehmenskerns zu machen. Daher beginnen wir immer mit einem Visionsworkshop mit dem Management. Darin wird festgelegt, welche Erwartungen das Management langfristig zum Thema Nachhaltigkeit hat und wie das Zielbild eines nachhaltigen Unternehmens aussehen sollte. Orientiert haben wir uns dabei an den 17 SDGs der UN. Es ist nämlich nicht so, dass Nachhaltigkeit in der allgemeinen Definition nur ökologische Ziele beinhaltet. Aus diesen 17 Zielen die Kombination herauszufinden, die für das eigene Unternehmen die stimmigste ist, ist die erste Herausforderung. Die Antwort auf diese Frage hängt sehr stark damit zusammen, was der bisherige Unternehmenszweck war und welche Ressourcen aktuell vorhanden sind. Die Frage, die sich stellt ist: „Wo habe ich als Unternehmen den größten Einfluss, das heißt, wo kann ich mit dem was ich habe den größten Mehrwert bezogen auf eines der 17 Nachhaltigkeitsziele sicherstellen?“. Diese Vision wurde in zwei Vision-Workshops ausgearbeitet und war somit das Fundament für die weiteren strategischen Gespräche.
Das Thema Nachhaltigkeit hat insbesondere in der strategischen Betrachtung unterschiedlichste Dimensionen. Zum einen geht es um gesetzliche Anforderungen, die aktuell und in den nächsten Jahren auf die Unternehmen zukommen werden und erfüllt werden müssen. Auf der anderen Seite gibt es auch eine Vielzahl von Selbstverpflichtungen, zu denen man sich auch als Organisation positionieren muss. Wo möchte ich mitmachen? Was passt am besten zu meinem Unternehmen und meine Art der Wertschöpfung? Es gilt auch noch zusätzlich zu evaluieren, wie sich die Kunden in Zukunft zu dem Thema verhalten werden. Wo werden Märkte weiterhin sehr preissensitiv sein? Wo haben wir Märkte, die neben dem Preis auch sehr stark auf das Thema Nachhaltigkeit schauen werden? Des Weiteren geht es darum einen guten Überblick zu erlangen, welche Innovationen sowie technologische Trends vorliegen. Dies sowohl im Bereich der Produkte als auch im Wertschöpfungsprozess. Nach dieser intensiven Vorarbeit haben wir unterschiedliche Projektteams gegründet:
1. Werkstoffe
2. Energieverbrauch
3. Kreislaufwirtschaft
4. Produkte
5. Services
6. Lieferketten
7. Kundenkommunikation
Das Ganze wurde begleitet durch eine interne Kommunikationskampagne, der wir alle Mitarbeitenden darüber informiert haben in welche Richtung sich das Unternehmen entwickeln wird. In regelmäßigen Abständen wurde über Teilergebnisse der Projektteams berichtet.
Innerhalb des ersten Jahres konnten wir in allen sieben Teilprojekten Ideen generieren und erste Pilotprojekte starten.
Ergebnis:
Das Unternehmen befindet sich noch mitten im Transformationsprozess zu einem nachhaltigen Unternehmen. Es wäre vermessen zu sagen, dass eine solche Veränderung innerhalb eines Jahres abschließbar ist. Als Transformations-Berater begleiten wir dieses Unternehmen durch diesen mehrjährigen Prozess. Erste erfolgsversprechende Geschäftsmodelle bewähren sich gerade am Markt und ermutigen die Führungsmannschaft den eingeschlagenen Kurs weiter zu verstärken. Wir sind zuversichtlich, dass das Unternehmen diesen tiefen Wandel über die nächsten Jahre vollziehen wird.